Historische Entwicklung des Landmaschinenbaus
Obergurig

Historie 1966 bis 1989                                                                                    zurück

Der große Durchbruch

Dem Kombinat Fortschritt wurde die Aufgabe gestellt einen ganz neuen Mähdrescher zu entwickeln. Zur Ernte 1964 wurden umfangreiche Mähdreschervergleichsprüfungen durchgeführt. So wurde der „SK 4“ (Sowjetunion), der „Munktell“ (Schweden), der „Claas Matador“ (BRD), der „Clayson“ (Belgien) und der E 510 getestet und ausgewertet. Im Ergebnis entstand der neue Mähdrescher E 512, der schon in der Ernte 1966 erprobt werden konnte. 1967 erfolgte die staatliche Prüfung und die Freigabe der Produktion. In diesen Jahr wurden die letzten 945 Stück E 175 und die ersten 10 E 512 in Singwitz hergestellt.


Mähdrescher E512 aus Singwitz 1968

1968 wurde der Betrieb umgebaut um die Serienproduktion mit 810 Stück zu beginnen zu können. Dazu wurden modernste Anlagen aus England, Österreich, der CSSR und der BRD importiert und montiert. Vor allem die Oberflächenvorbehandlung und damit die Haltbarkeit und der Schutz der Blechteile wurden auf das Niveu der PKW-Karossen angehoben. Eine solche moderne Anlage gab es in der DDR damals nur bei der PKW-Wartburg-Produktion in Eisenach. Bald erfolgte der Robotereinsatz zur Schüttlerproduktion. Auch die Kurbelwellen wurden automatisch produziert. Der Mähdrescher E 512 machte Singwitz damals weltberühmt.


Mähdrescher E514 aus Singwitz

1977 folgte dann der leistungsstärkere E 516 und 1982 der E 514. Die Produktion des E 516 wurde 1983 nach Bischofswerda verlegt, der dort als E 516B und E 517 gefertig wurde.

Mähdrescher E 516

Der Mähdrescherbau in Singwitz/Bischofswerda hat in den 80er Jahren weltweit neben den amerikanischen Produzenten und der damaligen Sowjetunion den dritten Rang der größten Mähdrescherproduzenten belegt. Mähdrescher wurden in größeren Stückzahlen nach Dänemark, Schweden, Finnland, England, Frankreich, Westdeutschland, hauptsächlich aber in die damaligen RGW-Länder, davon allein in die Tschechoslowakei 26.000 Stück, aber auch nach China und in mehrere Entwicklungsländer in Afrika und Asien und nach Kuba exportiert. Die Produktion erfolgte zuletzt neben Singwitz auch in Bischofswerda, während die Entwicklung innerhalb des Kombinats "Fortschritt" in Singwitz bei Bautzen erfolgte.

Mitte der 80er Jahre wurde mit dem E 524 eine neue Mähdrescherbaureihe begonnen. 

Mähdrescher E 524